Traurige Nachricht aus Wiesbaden.

Der Deutsche Schützenbund trauert um Gerhard Furnier

29.10.2024 14:09

 

Der Deutsche Schützenbund trauert um Gerhard Furnier. Der langjährige und amtierende Vizepräsident Sport verstarb am 28. Oktober nach schwerer Krankheit kurz vor seinem 71. Geburtstag. Die Nachricht hinterlässt uns fassungslos.

 

Schon als Heranwachsender engagierte sich Gerhard Furnier über die Grenzen seines Heimatvereins, des SV Hubertus Adelsried, dessen Vorstand er bis zuletzt angehörte, hinaus in der Jugendleitung des Schützengaues Augsburg. Als 1. Gauschützenmeister übernahm er 1986 auch das Amt des 1. Bezirkssportleiters von Schwaben, dem zweitstärksten Schützenbezirk des Bayerischen Sportschützenbundes. Beim 43. Bayerischen Schützentag in Zirndorf im Jahr 1993 wurde er ins Landesschützenmeisteramt berufen, zunächst als 2. Landessportleiter, 1999 beim 49. Bayerischen Schützentag in Passau als 1. Landessportleiter. Er bekleidete dieses Amt bis 2013.

Bereits seit 1999 war Gerhard Furnier Mitglied der Technischen Kommission des Deutschen Schützenbundes. Im Jahr 2009 wurde er stellvertretender Bundessportleiter, aufgrund der Erkrankung des eigentlichen Amtsinhabers aber bereits seit 2010 verantwortlich für alle Aktivitäten rund um den Schieß- und Bogensport im Verband. Die Delegierten des 58. Deutschen Schützentages in Potsdam wählten ihn schließlich 2013 zum Vizepräsidenten Sport des Deutschen Schützenbundes.

Mit Gerhard Furnier hat uns eine der ganz großen Persönlichkeiten unseres Verbands verlassen. Wie kein anderer hat er das sportliche Geschehen im Deutschen Schützenbund im letzten Vierteljahrhundert gestaltet und geprägt. Er leitete die Bundesausschüsse für Sportschießen und Bogensport, die zuarbeitenden Technischen Kommissionen, war Mitglied des Bundesausschusses Spitzensport, des Trainerrats und weiterer beratender Gremien. Er war Hauptautor und profundester Kenner der Sportordnung, eines komplexen Regelwerks, das er kontinuierlich den neuersten Entwicklungen anzupassen wusste. Keine Deutsche Meisterschaft gleich welcher Disziplin, kein nationales Finale, das er nicht mit seiner unübertrefflichen Expertise begleitete und unterstützte.

Auch im Bereich der in Deutschland stattfindenden internationalen Wettkämpfe im Schieß- und Bogensport war Gerhard Furnier als Vorsitzender der Organisationskomitees an höchster Stelle für das organisatorische Gelingen der Veranstaltungen unentbehrlich. Höhepunkte seiner Laufbahn waren neben den unzähligen Weltcups, Junioren-Weltcups und Junioren-Weltmeisterschaften die Ausrichtung der großen 50. ISSF-Schießsport-Weltmeisterschaft 2010 in München, die bis heute als die beste Veranstaltung des Internationalen Verbandes gilt, die Bogensport-Weltcups 2017-2019 in Berlin, die Bogensport-Europameisterschaften 2022 in München und 2024 in Essen sowie die Bogensport-Weltmeisterschaft 2023 in Berlin. Der exzellente Ruf des Deutschen Schützenbundes als Organisator hochkarätiger internationaler Schieß- und Bogensportturniere ist zu einem guten Teil Gerhard Furniers Verdienst.

Noch vor aller technischen Perfektion standen für den verstorbenen Vizepräsidenten Sport immer die Fairness des Wettkampfs und die Belange der Sportlerinnen und Sportler an erster Stelle. Gerhard Furniers Persönlichkeit war durch seine Offenheit und Großherzigkeit geprägt – und durch seinen hintergründigen bayerisch-schwäbischen Humor. Für seinen einzigartigen ehrenamtlichen Einsatz, den er zeitlebens unter erheblicher Zurückstellung eigener Interessen leistete, wurde er vielfach ausgezeichnet, etwa 2013 mit dem Goldenen Ehrenring des Deutschen Schützenbundes, der höchsten Ehrung für noch aktive Funktionäre.

Wir verlieren mit Gerhard Furnier einen verlässlichen, treuen Wegbegleiter, der mit seinem selbstlosen und herausragenden Wirken viel zur gedeihlichen Entwicklung des Schieß- und Bogensports in Deutschland beigetragen hat. Wir verlieren aber auch einen großartigen Menschen und wahren Freund, dessen zugewandte und herzliche Art wir sehr vermissen werden.

Der Deutsche Schützenbund wird Gerhard Furnier ein dankendes Andenken bewahren.

Hans-Heinrich von Schönfels
Präsident

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